František Muzika (1900-1974)

DREI BÄUME MIT FENSTER

1953
Tempera auf Papier, 45x35 cm. Passepartout, gerahmt verglast. Rechts unten monogrammiert und datiert: "F. M. 53", verso unter Adjustierung handschriftliche Notiz zur Maltechnik. Die hier angebotene Arbeit ist ein hervorragendes Beispiel für die grundlegende Entwicklung im Werk von F. M. in den frühen 1950er Jahren. Seit den späten 1940er Jahren wurden die traumartigen Illusionen im Werk von F. M. durch fantastische Pflanzenformationen ersetzt, die dann in das Werk der 1950er Jahre übergingen. Der Hintergrund ist nicht mehr ein tiefer, prospektiv gelöster Raum, sondern ein flacher "leerer" Raum mit einer niedrigen oder verschwindenden Horizontlinie. Das Werk fällt daher eng mit der Neuorientierung der europäischen Nachkriegskunst zusammen, mit lyrischer Abstraktion, mit Strukturen, die an die Welt des natürlichen Mikrokosmos erinnern. Die Bildstruktur gliedert sich in die klar definierten Umrisse der Baumkrone, Symbol des Lebens, des Wachstums, der Achse der Welt und der periodischen Erneuerung, während die innere Struktur die Symbolik der Verwandlung der verborgenen Wirklichkeit darstellt. Eine geheimnisvolle Ecke voller subtiler Erleuchtung durch das innere Licht eines Fensters, einer Quelle und eines Ortes, hinter dem das für den Menschen Unsichtbare verborgen ist, die Welt der eigenen Seele. Der helle Hintergrund, der an den goldenen Hintergrund der alten italienischen Meister erinnert, ist das Licht, das dem Baum Leben, Kraft, aber auch Konturen verleiht, die die äußere und innere Anordnung des "Baumes" kontrastieren. Der Baum ist nicht allein, sondern schafft eine mystische Einheit der drei Elemente, der Dreifaltigkeit, der Gemeinschaft. Publiziert: Tetiva, Koubská; František Muzika; Prag 2012, S. 195